Beitrag zitiert von Westfälische Rundschau, verfasst von Christel R. Radix.
«Ich brauche kein Hörgerät, mich verstehen noch alle.“ Aus tiefster Überzeugung sagte das eine Patientin zu der Hörakustikmeisterin Britta Hesselbach-Komander, Inhaberin von Hörgeräte Hesselbach. Dass das eine mit dem anderen so gar nichts zu tun hat, erfuhr nicht nur die erwähnte Dame beim gut besuchten dritten Hörforum am vergangenen Samstag in der Rohrmeisterei.
„Ich brauche kein Hörgerät, mich verstehen noch alle.“ Aus tiefster Überzeugung sagte das eine Patientin zu der Hörakustikmeisterin Britta Hesselbach-Komander, Inhaberin von Hörgeräte Hesselbach. Dass das eine mit dem anderen so gar nichts zu tun hat, erfuhr nicht nur die erwähnte Dame beim gut besuchten dritten Hörforum am vergangenen Samstag in der Rohrmeisterei.
Fachvorträge von Ärzten, Audiologen, Audiotherapeuten und Hörgeräteakustikern rund um das Thema „Gutes Hören“, wurden von einer umfangreichen Fachausstellung begleitet. Führende Unternehmen stellten die neuesten Entwicklungen moderner Hörsysteme vor. Sie sind so klein, das sie kaum sichtbar sind. Im-Ohr-Geräte als Schmuckstück, wer möchte farbig und mit kleinen Accessoires. Klobig und hautfarben war gestern. Hightech ist angesagt. Komfortable Hörsysteme, die beispielsweise mit Richtmikrofonen ausgestattet sind. „Die Hörgeräte fokussieren sich auf den Gesprächspartner und schalten Nebengeräusche ab“, erklärt Hörakustiker Felix Imort. Oder solche mit Extras, „an diese können Zusatzgeräte wie Handys oder Fernseher angeschlossen werden“.
„Im zweiten Lebensabschnitt ist das Hören besonders wichtig“, eröffnete der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Paul das Hörforum, das unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Heinrich Böckelühr stand. Danach begrüßte Britta Hesselbach-Komander die Gäste, stellte ihr Team vor und gab einen kurzen Überblick das sechsstündige, abwechslungsreiche Programm. Es folgten in der Halle 3 sieben Fachvorträge zum Thema „Gutes Hören“, in denen es um die Bedeutung des Hörens, technische Fortschritte, die Behandlung von Tinnitus, Hörtraining, Gehörschutz, Hörtraining und um die Akzeptanz von Hörsystemen ging.
Einbußen an Lebensqualität werden hingenommen
Immer noch nehmen viele Menschen, die von einem Hör-Handicap betroffen sind, lieber deutliche Einbußen an Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität in Kauf, als die eigene Schwerhörigkeit anzunehmen und Hörgeräte zu tragen. Das wurde auch deutlich, als eine ältere Dame ihr Hörgerät vorzeigte, mit der Frage „Ich habe ein Hörgerät, trage es aber nicht“. Der Hörgeräteakustiker staunte nicht schlecht und fragte: „Wie alt ist das?“ Die Dame habe es vor 15 bis 20 Jahren erhalten, seitdem schlummert es in der Schublade. Zum einen gehöre ein Hörgerät nicht in die Schublade und das Gezeigte sei museumsreif.
Es ist wohl das Stigma Alter und das Stigma Behinderung, was Betroffene abhält, Hörgeräte zu tragen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Hörverlust. Durch den Einsatz von Hörgeräten, lässt sich beispielsweise ein sozialer Rückzug verhindern. Darauf wies auch HNO-Arzt Dr. Beige in seinem Vortrag hin: „Das Tragen von Hörgeräten ist enorm wichtig, um soziale Kontakte zu erhalten.“ Martin Blecker, Präsident der Europäischen Union der Hörgeräte-Akustiker, erklärte: „Das Gehör füttert unser Gehirn. Das beste Mittel gegen Altersbeschwerden und Demenz ist gutes Hören.“