Hörstörungen sind Risikofaktor für weitere Erkrankungen

Ein Artikel von Deutsches Ärzteblatt.

Frankfurt am Main – Eine Hörminderung ist ein Risikofaktor für weitere Erkrankungen. Das betont der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI) anlässlich des Welttages des Hörens am 3. März. Die Welt­gesund­heits­organi­sation WHO weist mit diesem Tag auf die Bedeutung von Hörminderungen hin und rät zur Vorsorge.

Laut dem BVHI kann eine unbehandelte Hörminderung unter anderem Stress, Schlafstörungen und Schwindel verursachen – ebenso steige das Risiko, an einer Depression zu erkranken, einen Unfall zu erleiden oder sozial isoliert zu werden. Eine jüngst veröffentlichte Langzeitstudie belege zudem, dass eine unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko erhöht, an Demenz zu erkranken und im Laufe des Lebens von anderen Menschen abhängig zu werden (J Gerontol A Biol Sci Med Sci, 2018, Vol. 00, No. 00, 1–7).

Ein vom BVHI und dem Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS anlässlich des Welttages durchgeführte repräsentative Studie verdeutlicht laut dem BVHI, dass der Hörgesundheit in Deutschland wachsende Aufmerksamkeit geschenkt und ihre Bedeutung für ein gesundes, selbstbestimmtes Leben zunehmend erkannt werde. Eine regelmäßige Vorsorge ist jedoch noch nicht für alle Menschen selbstverständlich.

„Die Studie zeigt, dass Hörminderungen keine Ausnahmeerscheinung sind. Sechs von zehn Befragte (59 Prozent) kennen Personen mit Hörminderung in ihrem Umfeld, 87 Prozent davon mit mittleren bis schweren Beeinträchtigungen. Dass inzwischen mehr als zwei Drittel der Befragten (71 Prozent) bereits einen Hörtest gemacht haben, zeigt die gestiegene Sensibilität für das Thema. Für viele Menschen besteht allerdings noch Aufklärungs- und Handlungsbedarf – so ist nicht einmal jedem Dritten (30 Prozent) der Befragten bekannt, dass eine unbehandelte Hörminderung weitere gesundheitliche Risiken birgt“, erläutert Stefan Zimmer, Vorstandsvorsitzender des BVHI. © hil/aerzteblatt.de