Neuere Studien zeigen die gravierenden Folgen einer Schwerhörigkeit auf die psychische Gesundheit. Im Vergleich zu Personen mit normalem Gehör wurde bei Menschen mit Schwerhörigkeit ein stärkerer geistiger Verfall, Gedächtnisstörungen und ein höheres Risiko für Demenz festgestellt. Menschen mit leichter, moderater und schwerer Schwerhörigkeit erkranken entsprechend 2, 3 und 5 Mal öfter an Demenz als Menschen mit normalem Gehör. Außerdem führt Hörverlust zu Änderungen im Gehirn – die Regionen, die für die Verarbeitung von Klang und Sprache verantwortlich sind, verkümmern.
Zudem zeigte eine Studie aus den USA, dass es sogar zu Depressionen kommen kann, wenn die Hörfähigkeit abnimmt: Schwerer Hörverlust führt bei 11,4% der Betroffenen zu depressiven Symptomen, was doppelt so viel wie bei Normalhörenden ist. Bereits Menschen mit einer leichten Hörminderung von 10 dB – vor allem diejenigen, die keine Hörgeräte verwenden – empfinden gesellschaftliche Veranstaltungen und Kommunikation am Arbeitsplatz doppelt so belastend wie Normalhörende. Das führt einer sozialen Isolation, die nicht nur die eigene Lebensqualität verringert, sondern auch die des Partners. Frustration, Angst, Stress und Einschränkung in der Intimität sind die Folgen.
Seit Neustem arbeitet das KOJ-Institut an der Planung einer wissenschaftlichen Kollaborationsstudie mit der Universität Bern, in welcher der Effekt der Gehörtherapie auf soziales Verhalten, psychische Gesundheit, Gedächtnis und Aufmerksamkeit untersucht wird. In unsere Therapie integrieren wir Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstraining, so dass unsere Patienten von den neusten Erkenntnissen der Neuwissenschaft und des Kognitionstrainings profitieren können.