Wie Ernährung unser Gehör beeinflusst

Die Ernährung ist für die Gesundheit von grundlegender Bedeutung, aber die Beziehung zwischen Nahrung und dem Gehör ist nicht sofort offensichtlich. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass man sein Gehör verbessern kann, wenn man nur einige wenige Nahrungsmittel zu der täglichen Ernährung hinzufügt und damit  Nährstoffe ergänzt, die einem aufgrund bestimmter Essensgewohnheiten fehlen. Einige Lebensmittel können auch als eine wichtige Quelle von Antioxidantien dienen, welche vor Zellschäden durch oxidativen Stress schützen. Viele Obst- und Gemüsesorten enthalten wichtige antioxidative Vitamine und Mineralien, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Die wichtigsten von ihnen sind unten aufgeführt.

Dr. Kupferberg fasst das spannende Thema in einem kurzen Video für Sie zusammen.

Kalium, Zink und Magnesium

Kalium – ein Mineral, das in Bananen, Kartoffeln und schwarzen Bohnen vorkommt – spielt eine große Rolle bei der Funktionsweise des Innenohrs und bei der Umwandlung von Geräuschen in Signale, die das Gehirn interpretieren kann. Die Ergebnisse einer neuen Studie deuten darauf hin, dass eine hohe Kaliumaufnahme mit einer geringeren Prävalenz bzgl. Hörverlust verbunden ist (Jung et al. 2019).

Zink stärkt das körpereigene Immunsystem und ist zusätzlich für das Zellwachstum und die Wundheilung verantwortlich. So hilft Zink, Keime abzuwehren, die Erkältungen und sogar lästige Ohrinfektionen verursachen. Einige Studien legen nahe, dass es auch bei der Behandlung von Tinnitus wirksam ist (Yang et al. 2011). Zink hat jedoch Wechselwirkungen mit Antibiotika und Diuretika, daher sollte man vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt aufsuchen. Zu den zinkreichen Nahrungsmitteln gehören Rindfleisch, Schweinefleisch und Hühnerfleisch, Cashewnüsse, Mandeln, Erdnüsse, Bohnen, Erbsenspalten, Linsen, Austern und dunkle Schokolade. 

Untersuchungen am University of Michigan Hearing Research Institute haben gezeigt, dass Menschen, die mit Magnesium (zusammen mit den Vitaminen A, C und E) vorbehandelt wurden, vor lärmbedingtem Hörverlust besser geschützt waren (Le Prell, Hughes, and Miller 2007). Die Wissenschaftler glauben, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Magnesium die Auswirkungen freier Radikale, die bei lauten Geräuschen freigesetzt werden, bekämpft – fast wie eine Schutzbarriere für die empfindlichen Haarzellen im Innenohr. Außerdem führt ein Mangel an Magnesium im Innenohr dazu, dass die Blutgefäße schrumpfen und die Zellen nicht genügend Sauerstoff bekommen. Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören Obst und Gemüse wie Bananen, Artischocken, Kartoffeln, Spinat, Tomaten und Brokkoli. 

Folsäure

Folsäure verlangsamt nachweislich auch die Entwicklung von Hörverlust. Der Blutfluss wird durch die Aminosäure Homocystein eingeschränkt, welche beim Eiweissabbau entsteht und die Arteriosklerose begünstigt. Folsäure hilft dabei, Homocystein zu beseitigen und den Blutfluss zu regulieren. Laut Dr. Jane Durga vom Nestlé-Forschungszentrum in Lausanne, Schweiz, ist Folsäure äußerst wichtig, da das Innenohr auf einen regelmäßigen Blutfluss angewiesen ist.

Eine Studie hat zum Beispiel gezeigt, dass die Ergänzung der Ernährung älterer Männer mit Folsäure dazu beiträgt, das Risiko eines Hörverlustes zu senken (Durga et al. 2007). Zu den Lebensmitteln mit hohem Folsäuregehalt gehören unter anderem Spinat, Brokkoli und Spargel.

Fazit

DIE DARM-HIRN-CONNECTION von Prof. Dr. Gregor Hasler und Co-Autorin Dr. Alexandra Kupferberg

Als Co-Autorin des Buchs „Darm-Hirn-Connection“, das in 2019 herauskam, habe ich mich mit dem Thema Ernährung intensiv beschäftigt und weiß, wie wichtig es ist, den Gesundheitszustand eines Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven zu betrachten.

Die Ernährung ist für jeden Aspekt der Gesundheit von entscheidender Bedeutung, und das gilt auch für das Gehör. Wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, ob Sie noch gut hören bzw. in Lärm gut verstehen könnten, sollten Sie Experten zurate ziehen. Bei uns im KOJ-Institut für Gehörtherapie können Sie jederzeit einen Gehörtest machen lassen und eine Beratung wegen eines Hörtrainings einholen, bei dem nicht nur Ihr Gehör, sondern auch Ihre Aufmerksamkeit und Gedächtnis trainiert werden. 

Neu ist auch, dass die KOJ-Gehörtherapie immer mehr Anhänger findet; Was 2013 mit einem kleinen Team in Zürich begonnen hat, wird nun inzwischen in über 70 speziell geschulten und zertifizierten Fachzentren in der Schweiz, Liechtenstein und in Deutschland angeboten. Mehr Info auf: www.koj.training

© Dr. Kupferberg, 08-2020, KHRC

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Referenzen

Durga, Jane, Petra Verhoef, Lucien J. C. Anteunis, Evert Schouten, and Frans J. Kok. 2007. “Effects of Folic Acid Supplementation on Hearing in Older Adults: A Randomized, Controlled Trial.” Annals of Internal Medicine 146(1):1–9.

Jung, Da Jung, Jae Young Lee, Kyu Hyang Cho, Kyu-Yup Lee, Jun Young Do, and Seok Hui Kang. 2019. “Association between a High-Potassium Diet and Hearing Thresholds in the Korean Adult Population.” Scientific Reports 9(1):1–11.

Le Prell, Colleen, Larry Hughes, and Josef Miller. 2007. “Free Radical Scavengers Vitamins A, C, and E plus Magnesium Reduce Noise Trauma.” Free Radical Biology & Medicine 42:1454–63.

Yang, Chao-Hui, Ming-Tse Ko, Jyh-Ping Peng, and Chung-Feng Hwang. 2011. “Zinc in the Treatment of Idiopathic Sudden Sensorineural Hearing Loss.” The Laryngoscope 121:617–21.

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